2020/21
„An der Arche um Acht von Ulrich Hub“
Theater der Jugend Wien
Regie Yüksel Yolcu Ausstattung/Kostüme Ulv Jakobsen Licht Christian Holemy Videoanimation Schorch Feierfeil Choreographie Nina Tatzber Musik Bela Fischer Dramaturgie Clemens Pötsch Fotos
Die Presse – 15.02.2020
Was hat sich Gott dabei gedacht?
„Renaissancetheater. Ulrich Hubs "An der Arche um acht" ist nicht umsonst ein Renner, auch im Theater der Jugend. Yüksel Yolcu inszenierte amüsant, besonders erfreut die Optik.
Marion Hartig (MAZ)
„Yüksel Yolcu stellt in seiner Inszenierung die großen Fragen - nach Gott und Moral. Ulv Jakobsen (Ausstattung), Christian Holemy (Licht), Schorsch Feierfeil (Videoanimation) und Bela Fischer jr. (Musik) steuern Details zu einem gelungenen Gesamtkonzept bei. Hier fügt sich gekonnt eins ins andere. Harmonisch und spielfreudig die vier Interpreten: Alessa Kordeck, Frank Engelhardt, Stefan Rosenthal und Jan Hutter. Mit diesem Stück haben Eltern wie Kind sehr viel Freude.“
Kinder Kurier – 13.02.2020
„Warum so fantasievoll beim Bestrafen?“
„Clowneske Pinguine stellen philosophische Fragen: Grandiose Version von „An der Arche um acht“ im Renaissancetheater (Wien).
Kein Wunder, dass „An der Arche um acht‘“ ur-oft von vielen verschiedenen Theater(gruppe)n gespielt wird. Ulrich Hub gelang da ein geniales Stück. Viel Humor, eine Handlung, die an dem bekannten Mythos von der Arche anknüpft. Den gab’s übrigens schon lange vor der Bibel und quer über die Welt verbreitet in den verschiedensten Kulturen. Knappe Dialoge, die so wie der Witz viel (kinder-)philosophischen Tiefgang haben. Eine grandiose, sehr kurzweilige, Version (Regie: Yüksel Yolcu) läuft derzeit im großen Haus des Wiener Theaters der Jugend, dem Renaissancetheater (1070, Neubaugasse).
Auch, weil die drei Pinguine in der Regie Yüksel Yolcu (in der praktischen Ausstattung von Ulv Jakobsen) so ungemein lebendig sind, immer wieder in Gesang und Tanz ausbrechen (Musik: Béla Fischer jr.) und ihre Probleme so schön und liebenswert lösen: Zu Frank Engelhardt, Alessa Kordeck und Stefan Rosenthal gesellt sich noch Jan Hutter als wahrlich zickige weiße Taube, die vom Life Ball entflattert scheint. Der Unterhaltungseffekt ist erreicht – ja, und etwas zum Nachdenken können die Kinder auch mitnehmen.
Wiener Zeitung – 21.02.2020
„Schiff ahoi“
„"An der Arche um Acht" im Theater der Jugend.“
„Im Renaissancetheater steht Ulrich Hubs Erfolgsstück "An der Arche um Acht" für Kinder ab sechs Jahren auf dem Spielplan. Das Auftragswerk, 2006 uraufgeführt, ist ziemlich unkonventionell: Es ist im Grunde eine Neuauflage der biblischen Arche-Noah-Geschichte, in etlichen Dialogen geht es kindgerecht und gleichwohl tiefsinnig um die Frage nach der Existenz Gottes. Für das Theater der Jugend ist das preisgekrönte Stück indes eine untypische Wahl: Es kommt mit wenigen Protagonisten aus - im Zentrum stehen drei Pinguine, Frank Engelhardt, Alessa Kordeck und Stefan Rosenthal verkörpern die Tiere mit Verve und Elan; schwarzer Frack, gelber Schal und wilde Föhnfrisur genügen als Kostüm (Ausstattung: Ulf Jakobsen). Zum Markenzeichen des Theaters der Jugend gehören sonst wesentlich größere Ensembles, womit die Bühne im Kinder- und Jugendtheaterbereich auch eine Sonderstellung einnimmt. Der türkisch-deutsche Regisseur Yüksel Yolcu, der viel am Berliner Grips-Theater gearbeitet hat, legt einen für Theater-der-Jugend-Maßstäbe ungewohnten Inszenierungsstil an den Tag: Yolcu lotet die Szenen stets nach dem größtmöglichen Komik- und Slapstickpotenzial aus. Wie die drei Pinguin-Darsteller etwa die Eisberg-Rutsche rauf- und runterkullern, ist ein Riesenspaß. Überhaupt lebt die Aufführung vom hellwachen Zusammenspiel der drei Akteure im Verbund mit Musik, Tanz und Gesang. (…) o“
Petra Patern